Die Datenschutzskandale rund um Facebook waren immer wieder Aufhänger so manch einer Schlagzeile. Was ist im Großen und Ganzen in unseren Köpfen hängen geblieben? Facebook war meistens unschuldig oder hatte nur indirekt und per Unfall etwas damit zu tun. Wenn überhaupt. Und dann hat man Versprechungen gemacht. Mehr Datenschutz und Privatsphäre für die User, denen man ja natürlich nur das Beste und ganz bestimmt und unter gar keinen Umständen an die Daten wolle.
Die Werbemaschinerie und der Datensog laufen nach wie vor perfekt auf Hochtouren, ohne auch nur die kleinste Pause zu brauchen. Und was von der Versprechungen übrig geblieben ist, ist der nun schon alte und viel berittene Gaul der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die Verschlüsselung ist gut, denn so findet der Austausch nur zwischen A und B statt. Also, was A mitteilt, geht zu B und keinen Schritt weiter. Was aber immer noch unschön ist, ist die Tatsache, dass eine Menge wertvoller Daten den Datenhaien immer noch zur Verfügung stehen.
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Wer hat wann mit wem?
Die Metadaten. Ein meist unterschätztes Gut. Das sind jene Daten, die darüber Aufschluss geben, wer wann mit wem kommuniziert hat. Und diese Daten sind doch oftmals viel aufschlussreicher als der eigentliche Inhalt der Kommunikation, denn so prickelnd ist der in vielen Fällen ja gar nicht.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Dienste?
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist wieder zum aktuellen Thema geworden, weil Zuckerberg nun angekündigt hat, dass Kommunikation über WhatsApp, Instagram und Facebook netzwerkübergreifend möglich sein soll. Selbstverständlich brav verschlüsselt. Selbst unternehmensintern sind nicht alle begeistert von dieser Idee. Um den Plan zu verwirklichen, muss eine gemeinsame technische Basis geschaffen werden. Ein Bericht der New York Times bestätigt das Vorhaben.
Für Zuckerberg steht die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aller Plattformen an erster Stelle und der ganze Aufwand sei wohl nur humanitärer Natur. Man wolle die Kommunikationsmöglichkeiten von Freunden und Familie vereinfachen. Wenn das nicht wirklich selbstlos ist. Momentan bietet nur WhatsApp kontinuierlich Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Instagram und der Facebook-Messenger müssen erst nachziehen. Und dann braucht es noch einen kleinsten gemeinsamen Nenner. Bis es soweit ist, eine netzwerkübergreifende Ära einzuläuten, müssen die Zuckerberg-Bienen noch fleißig summen und Honig produzieren.
Fazit
Ob es nicht erst sinnvoll wäre den Mist vor jeder einzelnen Türe aufzuräumen bevor man sich datenschutztechnisch noch mehr Kritik aussetzt, ist zu hinterfragen. Die Datenschlange ist niemals satt und ein netzwerkübergreifendes Kommunizieren sahnt wohl auf Umwegen noch mehr Informationen und noch mehr private Details von noch mehr Usern ab. Und wie es aussieht, bleiben die Versprechungen vorerst Ende-zu-Ende-Versprechungen. Schütze deine Daten!
Quelle: www.popsci.com; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 30. März 2019