Interview mit FrootVPN

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Wir haben mit einem der Gründer von FrootVPN ein kurzes Interview geführt, da uns interessiert hat, wie FrootVPN die Herausforderungen der aktuellen Zeit zum Thema Privatsphäre im Internet sieht. Das Interview fand in einem Chat statt und wurde von Englisch in Deutsch von uns übersetzt. Das Originalinterview mit Froot VPN in Englisch ist auch verfügbar.

Das Interview fand am 14.04.2016 statt.


 

Wann habt Ihr FrootVPN gegründet?

Wir haben FrootVPN im Jahr 2014 gegründet und arbeiten unter der Gesetzeslage von Schweden.

FrootVPN wurde das erste Mal bekannt durch eine Werbung mit der kostenlosen Nutzung von FrootVPN auf der Webseite: ThePirateBay. Was ist Eure Verbindung zu dieser bekannten Tauschbörse?

Es war eine freundliche Unterstützung von ThePiratebay, da wir die Administratoren über bekannte Freunde kennen.

In den letzten Jahren wurden viele öffentliche Diskussionen über Privatsphäre Online geführt. Denkt Ihr, dass diese Diskussionen genug für dieses Thema bringen? Oder was würde Ihr Aktivisten empfehlen zu tun?

Jeder sollte frei sein zu Diskutieren was auch immer er möchte, unabhängig davon ob Du ein Aktivist bist der für Persönlichkeitsrechte eintritt oder nicht. So lange man niemanden damit schadet, sollten wir frei sein über alles reden zu können. Es wäre aber wichtig, dass wir darüber ernsthaft reden sollten, wie wir den Schutz unserer Privatsphäre behalten können und nicht warum wir diesen abschaffen sollten.

Die wichtigsten Medien (Mainstream) erklären Ihren Lesern, dass nur kriminelle Menschen etwas zu verstecken hätten. Was ist Eure Ansicht dazu?

Für uns ist es ein klares NEIN. Menschen die kriminell sind verstecken Ihre Taten und Bosheiten anders als es Menschen tun, die nur Ihre Privatsphäre und Ihre Rechte wahrnehmen, aber das bedeutet nicht, dass wenn man seine Privatsphäre schützt, man automatisch ein Krimineller ist.

Unterstützt Ihr Kriminelle mit Eurem Service?

Nein.

VPN Dienste werden auch oft von Spammern genutzt. Sie senden massenhaft E-Mail und dann werden die IP-Adressen des Anbieters gesperrt. Was macht Ihr um dies zu verhindern?

Wir schließen dies aus, indem wir es unmöglich machen E-Mailserver über unsere netze zu betreiben. Nutzer die dennoch Probleme deshalb haben, können aber am einfachsten unseren Kundendienst kontaktieren und uns dies wissen lassen. Wir können ja nur etwas ändern, wenn wir davon wissen.

In Deutschland gibt es viele Gesetze die Rechte der Uhrheber schützen. Das bedeutet auch, dass der Schutz der Privatsphäre dabei manchmal ausgesetzt wird dabei. Urheberrechte gehen offenbar vor den Bürgerrechten. Was denkt Ihr über solche Gesetze?

Wenn das die Regeln in Deutschland sind, dann können wir den Nutzern trotzdem anbieten unseren Service zu nutzen um sich davor zu schützen. Aber wir als ein privates Unternehmen können nichts unternehmen um deutsche Gesetze zu ändern.

Ihr habt VPN Server in den USA, Kanada, und Frankreich. Die dortigen Gesetze schützen Ausländer nicht vor Spionage. Unterstützt Ihr die dortigen Behörden bei der Überwachung Eurer Benutzer?

Nein, wir unterstützen keine lokalen Behörden dabei unsere Nutzer zu überwachen. Wir sichern unsere Technik so gut als möglich ab um dies auch unmöglich zu machen.

Speichert Ihr Daten oder Aktivitäten der Nutzer?

Nein, wir legen keine Daten an und speichern auch keine über Nutzer oder deren Aktivitäten.

Was aber passiert, wenn Ihr eine Anfrage einer lokalen Behörde bekommt um Benutzerdaten oder Aktivitäten zu übermitteln? Was ist Eure Reaktion darauf?

Wir beschützen die persönlichen Informationen unserer Nutzer und deren Aktivitäten, das ist der Grund warum wir keine Daten der Aktivitäten speichern. Wenn lokale Behörden uns auffordern Informationen zu senden, können wir auch keine Daten dazu liefern.

Ihr seid also in Schweden mit Eurer Firma. Schweden versucht Mr. Wikileaks, Julien Assange zu verhören und eventuell in die USA auszuliefern. Was denkt Ihr darüber?

Wir können dazu eigentlich nichts sagen, da wir uns nicht in die persönlichen Angelegenheiten anderer einmischen.

Welche Vorteile für einen VPN-Service oder für Eure Kunden gibt es durch den Standort in Schweden?

Wir unterliegen nicht den US Restriktionen in diesen Bereichen, da wir in Schweden sind und uns die lokalen Gesetze dagegen schützen.

Wenn Edward Snowden an Deine Eingangstüre geklopft hätte vor zwei Jahren und Dich gefragt hätte Ihm zu helfen. Wie hättest Du reagiert?

Als FrootVPN vor zwei Jahren gegründet wurde hatten wir keine Zeit Ihm zu helfen in seinen Angelegenheiten. Wir waren damit beschäftigt unseren Service aufzubauen und waren mit Kundengewinnung und Erweiterung unserer services beschäftigt.

Was bedeutet Freiheit für Dich?

Freiheit meint tun zu können was man möchte, ohne dass man ständig von anderen beobachtet wird oder sich sagen lassen muss was man tun sollte.

Wenn Eure Nutzer nicht Terroristen werden wollen (Scherz). Aber Sie haben auch nichts zu verstecken, warum sollten Sie dann Euren Service nutzen?

Kriminalität im Internet ist ein dauerhafter Zustand geworden und jeder kann Opfer davon werden. VPN bietet Sicherheit über die Identität der Benutzer. Das ist eine Basis die heute jeder beachten sollte. Und VPN hilft auch um auf gesperrte Inhalte im Internet zugreifen zu können.

Was würdet Ihr sagen, was ist der Hauptgrund für Nutzer nicht in FrootVPN zu vertrauen?

Unser starker Fokus ist Sicherheit und Privatsphäre garantieren zu können, und damit einer der besten VPN Dienste im Markt zu sein. FrootVPN nimmt die Online-Sicherheit und auch Anonymität sehr ernst.

Wie geht Ihr mit nicht zufriedenen Kunden um?

Wir haben einen freundlichen Kundendienst welcher diesen Job auch gerne macht. In jedem Fall bei dem wir merken, dass etwas nicht zur Zurfriedenheit beiträgt, versuchen wir uns zu verbessern. Wir wollen besser sein als andere und die Bedürfnisse der Nutzer sind uns wichtiger als eigene Vorstellungen davon.

Viele Behörden unternehmen einen Kampf gegen Torrent und Tauschbörsen-Plattformen seit mehr als 10 Jahren, aber immer noch sind diese Plattformen beliebt und erreichbar. Was denkt Ihr über die Zukunft der Tauschbörsen?

Langsam wird die Nutzung abnehmen und ersetzt werden durch legale Plattformen wie Netflix oder Spotify.

Habt Ihr Probleme durch gesetzliche Auflagen in der Vergangenheit gehabt? Haben Behörden versucht auf Nutzerdaten zuzugreifen oder ähnliches?

Wir haben keine solchen Probleme gehabt oder damit Erfahrungen gemacht bis heute.

Was denkt Ihr über anonyme Zahlungsmethoden? Is es entscheidend, weil der Internetanbieter kennt ja ohnehin auch welchen VPN Service die Nutzer nutzen. Ist das daher entscheidend für Anonymität?

Im Grunde können nur Zahlungsanbieter feststellen welchen Anbieter man nutzt. In manchen Ländern VPN Dienste sind eventuell illegal und die Nutzung einer Kreditkarte ist damit keine Option für die Nutzer. Kunden fühlen sich zudem sicherer, wenn Sie wissen, dass die eigene Regierung nicht nachvollziehen kann welche Dienste sie nutzen. Daher sind anonyme Zahlungsmethoden wie Bitcoin trotzdem wichtig.

Welche Onlinemedien nutzt Du selbst um am Laufenden zu bleiben?

Wir posten Neuigkeiten auf unserer Webseite aber auch auf Twitter. Die Leser können uns gerne auch folgen @FrootVPN auch auf Facebook.

Verwendest Du selbst TOR?

Nein, ich verwende VPN.

Danke, dass Du Dir Zeit genommen hast für dieses Gespräch.


Der ganze Testbericht über FrootVPN ist verfügbar.

Kurzübersicht:

FrootVPN

0?
Trust-Level:
Keine Vertrauensstellung
FrootVPN hat uns bisher keine Informationen zur Verfügung gestellt über die Hintergründe des Unternehmens. Eventuell hat der Anbieter es explizit abgelehnt uns entsprechende Daten zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls konnten daher getätigte Angaben von FrootVPN auf dessen Webseite nicht verifiziert werden.
7.2

Geschwindigkeit

6.8/10

Privatsphäre

7.6/10

Ausstattung

6.7/10

Kundenservice

6.7/10

Preis

7.9/10

Positiv

  • Anonymität geschützt durch schwedische Technik
  • Alle sicheren VPN-Protokolle
  • Toller Preis
  • Sehr gute Anonymität und keine Logfiles
  • Optimal für Tauschbörsen oder zur allgemeinen Anonymisierung

Negativ

  • Die Einrichtung ist etwas aufwendiger aber gut erklärt.
  • Nur in Englisch verfügbar

 


Erstellt am: 15. April 2016

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