Userdaten sind quasi das Heiligtum von Facebook. Um an diese zu kommen, kennt der Konzern – wie wir alle wissen – nicht wirklich viele Grenzen. Es sollte uns eigentlich also nicht wirklich erschüttern, dass Facebook jetzt ganz offiziell zugab, u. a. sogar unsere Cursorbewegungen aufzuzeichnen.
Wären wir Datenschützer, würden wir jetzt sagen: Haben wir es nicht gewusst! Sagen wir aber trotzdem: Denn was Facebook in seiner Beantwortung von Fragen des US-Kongresses alles von sich gab, ist zum Teil zwar schon ein Schock, aber irgendwie ganz klar. Alleine die Tatsache, dass der Antwortenkatalog schlanke 229 Seiten dick ist, spricht schon Bände. Irgendwo auf diesen vielen Seiten gibt Facebook auch zu, dass es die Mausbewegungen seiner Mitglieder mitverfolgt. In Echtzeit am Bildschirm. Wenn du dich jetzt fragst, warum das denn, hat Facebook natürlich einen ganz triftigen Grund: Man tue dies nicht etwa zu Überwachungszwecken, sondern um sicherzugehen, dass wohl ein Mensch zugange ist und nicht ein automatisierter Bot.
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Roboter oder doch Mensch?
Um ganz sicher zu gehen, dass du kein Roboter bist geht Facebook aber noch weiter: Ebenfalls im Blickfeld des sozialen Netzwerks ist, ob sich das Browser-Fenster nur im Hintergrund befindet oder ob Facebook gerade aktiv genutzt wird. Dabei werden einige Daten gesammelt, nämlich Browser-Betreiber, IP-Adresse, Zeitzone, Betriebssystem, installierte Plug-ins, Kamera-Informationen, Fotos Dateinamen und Cookiedaten – auf Standgeräten. Bei mobilen Geräten geht es um Daten wie deinen noch vorhandenen Speicherplatz, Bluetooth- und WLAN-Verbindungen, Hotspots in der Umgebung, den Akkustand und die Stärke des WLAN-Signals. Allerhand, würden wir mal sagen. Alles nur, um das Einschleichen einer künstlichen Intelligenz auszuschalten.
Zugriff auf Adressbuch erlaubt? Facebook loggt auch Anrufe und SMS mit
Als wäre das nicht genug, hat Facebook im Antworten-Wälzer aber noch weiteren Zündstoff geliefert: Wenn du dich irgendwann mal mit deinen Facebook-Userdaten für Apps, Games & Co eingeloggt hast, kann der Konzern auch darauf zugreifen – er sieht also, was du so alles verwendest. Die Möglichkeit, sich via Facebook anzumelden wurde zumindest in den letzten Jahren gerne und überall genutzt. Es gibt also jede Menge User, die Facebook auch in dieser Hinsicht durchleuchten kann. Ebenfalls auf der „Recherche-Liste“ sind Einkäufe bei Drittanbietern sowie Offline- und Online-Aktivitäten. Wenn wir schon dabei sind: Hast du Facebook irgendwann mal Zugriff auf dein Adressbuch erlaubt? Denk scharf nach, denn falls ja, dann logt Facebook Anrufe und SMS-Nachrichten mit!
Was Facebook mit diesen ganzen Infos und Daten macht? Man weiß es nicht und Mark Zuckerberg schweigt sich darüber aus. Er hat ja schließlich bereits 229 Seiten mit Antworten gefüllt … Das Einzige was ihm in positiver Hinsicht zu entlocken war ist, dass Facebook kein Lauscher an der Wand – oder besser im eigene Wohnzimmer – ist. Die verbauten Mikros werden dazu angeblich nicht genutzt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die Funktion wurde nämlich bereits zum Patent angemeldet. Das sagt doch einiges, oder?
Also, du siehst: Die ganze Datenschutz-Debatte um Facebook ist nicht nur Panikmache. Der Konzern weiß tatsächlich sehr viel von seinen Nutzern und sammelt weiter munter entsprechende Daten …
Quelle: Heise, futurezone
Erstellt am: 25. Juli 2018