Datenschutz, Privatsphäre & Sicherheit im Web stellen schon für uns „Erwachsene” ein Thema dar, das immer wesentlicher wird. Für Kinder ist bzw. sollte die Sicherheit im Internet aber noch wichtiger sein. Hast du schon einmal mit deinem Nachwuchs darüber gesprochen? Wenn nicht, wird es höchste Zeit! Worüber du genau sprechen solltest? Wir verraten es dir hier.
Die Kinder von heute starten ja schon recht früh damit, das Internet zu nutzen. Es ist unsere Aufgabe als Eltern, sie bei der richtigen Handhabe zu unterstützen. Kinder sind schnelle Lerner und verstehen mit dem Internet verbundene Geräte meist intuitiv und je älter sie werden, desto intensiver klinken sie sich in Online-Aktivitäten ein. Sie wissen, dass das Internet ein genialer Platz ist, um Antworten auf viele für sie wesentliche Fragen zu erhalten, mit ihren Freunden in Verbindung zu bleiben und Online-Games zu spielen. Am liebsten den ganzen Tag und die ganze Nacht lang … Die ganze Welt des Entertainments ist nur einen Klick weit weg.
Wie auch immer. Was Kinder nicht wissen ist, dass es Malware gibt, Cyber-Mobbing, Identitätsdiebstähle, Stalking, Pishing und viele andere Risiken, die online auf jeden von uns lauern können. Darum ist es absolut notwendig, dass du deinem Kind beide Seiten des Internets erklärst – die gute und die schlechte, und natürlich auch die Notwendigkeit eines sicheren Online-Verhaltens.
Online-Sicherheitstipps für Kinder und ihre Eltern
Wenn du es, so wie viele andere Eltern auch, schwierig findest, Onlinesicherheit und Privatsphäre mit deinem Nachwuchs zu diskutieren, oder wenn du nicht weißt, was du eigentlich erzählen sollst, dann helfen dir die folgenden Regeln sicher ein wenig, um eine entsprechende Konversation loszustarten. Das heißt jetzt aber nicht, dass du diese Tipps einfach blind befolgen sollst – passe sie den Interessen und dem Alter deines Kindes an. Außerdem ist es immer gut, wenn du auch deine eigenen Erfahrungen mit einbringst.
1 Gehe mit gutem Beispiel voran
Wie in vielen Lebenslagen ist es auch bei der Internet-Sicherheit besonders wichtig, dass du deinem Kind ein gutes Vorbild bist. Frage dich selbst einmal: Neigst du dazu, es mit Social Media oder dem Checken deines Smartphones etwas zu übertreiben? Wenn du möchtest, dass dein Kind online vorsichtig und verantwortungsvoll agiert, solltest du bei dir selbst beginnen. Außerdem ist es unumgänglich, dass du up-to-date bist. Es ist viel einfacher, deinen Nachwuchs entsprechend zu instruieren, wenn du dich mit den gängigsten Scams und neuesten Risiken auskennst. Wenn du noch überhaupt keine Ahnung hast, surfe einfach ein wenig auf unserer Seite oder überhaupt im Internet zu diesen Themen. Du findest dort garantiert jede Menge Infos.
2 Rede schon frühzeitig & möglichst oft mit deinem Kind
Wenn dein Youngster bereits weiß, wie man ein Video auf YouTube spielt oder eine Gaming-App ohne Hilfe herunterlädt, dann sollte er auch wissen, wie er das Ganze sicher über die Bühne bringt. Deswegen ist es wichtig, bereits im jungen Alter die Basics über Cybersicherheit und Privatsphäre zu vermitteln.
Was ebenfalls von Beginn an wesentlich ist, ist eine offene Kommunikation. Dein Kind muss wissen, dass es, wann immer es Fragen oder Probleme hat – egal ob es sich um Cyber-Stalking, eine eigenartige Mail oder ein verstörendes Video handelt – zu dir kommen kann (und sollte).
3 Erkläre, warum sicheres Verhalten so wichtig ist
Viele Leute glauben, dass nicht altersgerechte Inhalte das einzige Risiko für Kinder sind. Aber das ist ein absoluter Mythos! Alle Eltern sollten mit ihren Kindern über Online-Privatsphäre sprechen – warum sie so wichtig ist, wie sie missbraucht werden kann und warum es so gefährlich ist, persönliche Daten im Internet zu teilen. Nenne klare Beispiele, was persönliche Daten überhaupt sind – deine Adresse, Sozialversicherungsnummer, Telefonnummer etc. und erkläre, warum diese nicht bei Fremden landen sollten. Beispielsweise ist es nicht klug, ein Urlaubsfoto auf Facebook zu posten und damit ganz klar zu zeigen, dass niemand zuhause ist und dass Einbrecher ein leichtes Spiel haben.
Wenn du das Gefühl hast, es ist der richtige Zeitpunkt, dann sprich das Thema Cybersicherheit an. Erzähle deinem Nachwuchs über Cyber-Attacken, Identitätsdiebstahl, Pishing und erkläre, wie Hacker ihre Opfer angreifen. Kinder sollten wissen, dass diese Gefahr real ist, dass sie niemals E-Mails von unbekannten Absendern öffnen und auf Links oder Download-Buttons klicken sollten, ohne dich vorher zu fragen.
4 Social Media & Messaging
Teenager von heute verbringen mehr und mehr Zeit auf sozialen Netzwerken. Es ist also mehr als notwendig, sie darüber aufzuklären, wie man clever teilt und textet. Folgende Punkte sind dabei für Kinder bzw. Jugendliche wichtig:
- Akzeptiere keine Freundschaftsanfragen von Menschen, die du nicht kennst.
- Schicke niemals Fotos von dir an Fremde.
- Stelle sicher, dass nur deine Freunde sehen, was du auf Facebook postest.
- Aktiviere die Benachrichtigung, wenn einer deiner Freund dich taggt. Somit hast du die Kontrolle, in welchem Zusammenhang du auf Facebook genannt wirst.
- Wenn jemand dich um persönliche Daten bittet, erzähle es immer deinen Eltern.
- Teile auf deinem Profil nicht zu viel (z. B. Adresse, Telefonnummer etc.)
- Verwende deine Social Media-Logins nicht, um Apps zu autorisieren.
Ein zusätzlicher Tipp für Eltern: Überwache das Ganze aus einer sicheren Entfernung. Sende deinem Kind eine Freundschaftsanfrage. So bist du in der Lage, zu sehen, welche Leute auf der Freunde-Liste deiner Kinder sind und welche Inhalte sie teilen oder kreieren.
5 Erstellt gemeinsam starke Passwörter
Sobald dein Kind den Wunsch ausspricht, auf sozialen Medien aktiv zu werden oder einen eigenen E-Mail-Account zu haben, solltet ihr über Passwort-Sicherheit sprechen. Damit niemand die Accounts deines Kindes knacken kann, solltest du ihm dabei helfen, ein richtig starkes, komplexes und einzigartiges Passwort zu kreieren.
Die Dos & Don’ts bei neuen Passwörtern:
- Es sollte lang sein, mindestens acht Zeichen.
- Ein starkes Passwort sollte eine Kombination aus Klein- und Großbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen darstellen.
- Inkludiere niemals persönliche Daten wie deinen Namen oder dein Geburtstag in Passwörtern
- Verzichte außerdem darauf, den Namen deines Haustieres, Freundes oder Familienmitglieder zu verwenden.
- Je weniger dein Passwort einem tatsächlichem Word ähnelt, desto besser.
- Wenn du Wörter verwenden möchtest, tausche einige Buchstaben gegen Nummern oder Sonderzeichen aus.
So schützt du deine Passwörter:
- Schreibe sie nie auf, sondern behalte sie „einfach“ im Gedächtnis.
- Ändere sie immer wieder.
- Verwende nicht das gleiche Passwort für mehrere Accounts.
6 Verwaltet die Privatsphäre-Einstellungen
Die meisten sozialen Medien, Messenger- und E-Mail-Services erlauben ihren Usern die Verwaltung ihrer Privatsphäre-Einstellungen. Setze dich mit deinem Nachwuchs zusammen und regle die Einstellungen von Beginn an so, dass das Profil deines Kindes so sicher und so privat ist wie möglich. Erkläre, warum du das tust – Kinder sollten realisieren, dass nichts, was du online tust, jemals privat ist und wie wichtig es deswegen ist, bestimmte Schritte zu setzen, um sich vor Schnüfflern zu schützen.
7 Erkläre, warum kostenloses WLAN gefährlich ist
Sicher, du liebst öffentliches WLAN; und natürlich tun das auch Teenager, die in Einkaufszentren, Cafés und anderen öffentlichen Plätzen mit ihren Freunden abhängen. Trotzdem sollte jedem klar sein, dass die Verbindung mit einem kostenlosen WiFi-Hotspot auch extrem gefährlich sein könnte, da öffentliche Netzwerke meist nicht über die besten Schutzvorkehrungen verfügen. Wenn dein Kind sie nutzt, läuft es Gefahr, Opfer eines Hackers zu werden.
Es wäre aber natürlich naiv zu glauben, dass diese Warnungen Kinder von öffentlichen WLANs fernhält. Was du aber tun kannst ist, deinem Kind ein verlässliches VPN zu installieren. Das VPN leitet den Internet-Traffic dann über einen virtuellen verschlüsselten Tunnel und niemand kann ausspionieren, was dein Kind im Internet tut. Nicht einmal in einem ungesicherten öffentlichen WLAN. Das Einzige, was es tun muss ist, die App zu öffnen und den „Quick Connect“-Button zu drücken und schon kann nichts mehr schiefgehen. Datenschutz und Privatsphäre für dein Kind – und weniger Stress für dich selbst!
Quelle: NordVPN
Erstellt am: 16. August 2018