Apple Überwachung durch „Spionin“ Siri?

Immer wieder ist Apple Überwachung ein Thema. Jetzt prangert Whistleblower Thomas Le Bonniec an, dass der Konzern eine unglaubliche Vielzahl an Apple Siri-Sprachaufnahmen aApple Überwachung durch Siri?uswertet – die Kunden über das Ausmaß aber im Unklaren lässt. Dadurch ist natürlich auch eine massive Überwachung und Spionage möglich!

Auswertung ohne Zustimmung der Kunden

Bereits 2019 war die Auswertung von Siri-Sprachaufnahmen („Grading“ wird das im Fachjargon genannt) ein großes Thema. Denn damals kam auf, dass Apple diese – angeblich zu Optimierungszwecken – auswerten ließ. Noch dazu nicht nur von eigenen Mitarbeitern, sondern auch durch Fremdfirmen. Und natürlich wurden auch die Kunden nicht darüber informiert. Mit der massiven Kritik konfrontiert, stoppte Apple das Ganze fürs Erste, um seit Herbst letzten Jahres die Auswertungen in neuer Form durchzuführen. Nur von eigenen Mitarbeitern und nur mit User-Zustimmung. So zumindest Apple.

Ausmaß der Datenaufzeichnung viel größer

Thomas Le Bonniec hingegen kann diesen Angaben zur Apple Überwachung allerdings nicht wirklich zustimmen. Der Whistleblower hatte in einem jener Unternehmen – Globe Technical Services – gearbeitet, dir für Apple Siri-Sprachaufnahmen aufgeschrieben haben. Aus dieser Erfahrung heraus sagt Le Bonniec, dass Apple viel mehr Daten aufzeichnet bzw. auswertet, als der Konzern öffentlich zugibt. Außerdem seien die versprochenen Änderungen nicht wirklich erfolgt.

Sensible & intime Daten werden enthüllt

Der österreichischen Tageszeitung Standard gegenüber hat der WhistleblowApple Überwachung durch Sirier auch von der teilweisen Brisanz der Daten gesprochen – von Sex, Politik über Streitigkeiten bis hin zu häuslicher Gewalt und sogar Pädophilie (der letztendliche Kündigungsgrund von Le Bonniec) war alles dabei. Ein Beispiel: „Es tut mir leid für sie, dass sie schon vor mir einen Sohn hatte, der krank war und den sie aber trotzdem behalten wollte. Doch er ist bei der Geburt verstorben.“ Sicher möchte niemand, dass derartige private Informationen durch die Hände vieler Fremder gehen … Noch dazu sind auf den Siri-Aufnahmen nicht nur die direkten Smartphone-Nutzer zu hören, sondern oft auch andere Personen.

Apple Überwachung auch ohne Siri-Aktivierung

Bei der ganzen Geschichte mit der „praktischen“ Siri gibt es auch noch einen zweiten Haken im Sinne von Apple Überwachung. Diesen kennen wir auch von Amazons Alexa mehr als zur Genüge: Denn entgegen der Behauptung von Apple, dass Siri nur dann aufzeichnet, wenn sie aktiviert wird, gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass dem nicht so ist. Siri belauscht seine User immer wieder mal einfach so, ohne dass sie aktiviert wurde.

Verknüpfung von Userdaten mit Schlüsselwörtern für Werbung?

Apple meint ja nun, diese Auswertungen für Optimierungen zu benötigen. Der Whistleblower ist da aber anderer Meinung: Um ein solches Spracherkennungssystem wie Siri zu schulen, sind nicht so viele Daten notwendig. Tatsächlich handelt es sich um eine Flut an Daten: Die Auswertung der Sprachaufzeichnungen findet bereits seit jedenfalls 5 Jahren statt. Außerdem glaubt Le Bonniec, dass Apple Verknüpfungen durchführt – zu Schüsselwörtern wie Serientitel, Filme, Songs, Namen, Apps etc., die dann in Bezug zu Kontaktdaten oder Standort des Users gesetzt werden. „Ich glaube, da geht irgendetwas Zwielichtiges vor sich“, so der Whistleblower zu diesen Aktivitäten. Er sieht dahinter nicht das Ziel einer Siri-Optimierung, sondern den Verkauf von Nutzerdaten an Werbetreibende.

Gigantische Datenmengen

Wenn man sich überlegt, wie viele Menschen auf der ganzen Welt ein iPhone etc. besitzen und Siri nutzen, kann man sich schon vorstellen, von welchen Datenmengen wir hier sprechen. Der Whistleblower glaubt, dass Apple mehr als hunderte Millionen Siri-Sprachaufnahmen besitzt … „Apple kann all dies aufnehmen und dich identifizieren. Die anonymisierte Apple-ID hilft nicht“, warnt Le Bonniec alle Apple-User und vergleicht die Apple Überwachung mit jener der NSA, die seinerzeit von Edward Snowden aufgedeckt wurde.

Whistleblower: Apple soll Gegenbeweis erbringen

Le Bonniec sieht einerseits europäische Datenschutzbehörden in der Pflicht, wie er auch in seinem offenen Brief zur Causa Apple Überwachung schreibt. Diese hätten im letzten Jahr viel zu wenig unternommen. Außerdem solle Apple beweisen, dass die Daten wirklich so wie angegeben gesammelt werden und auch nicht verkauft etc. „Es ist erstaunlich, wie sie Leute dazu bekommen, für teure Geräte zu bezahlen, und dann ihre Daten verwenden, um noch mehr Geld zu machen. Und dann behaupten sie auch noch, dass sie ihre Privatsphäre schützen.“ Der Whistleblower verwendet selbst übrigens kein Smartphone, sondern ein altes Nokia-Gerät. Damit stellt er die Apple Überwachung gleich von vornherein ab.


Erstellt am: 7. Juni 2020

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