„Sicher im Internet“ – Die Kombination VPN + Browser entscheidet.

Wenn du das Internet sicher nutzen und dabei deine Privatsphäre im Auge behalten möchtest, dann reicht ein VPN alleine nicht aus. Kurz gesagt sind zwei Szenarien im Internet vorhanden, welche die Identität des Nutzers untergraben. Wie kann man sich vor beiden schützen und sicher im Internet sein?

Ein VPN Service bewirkt die folgenden beiden Dinge. Diese sind auch für den Schutz der eigenen Identität im Internet wichtig:

  1. Man kann eine „anonyme“ IP-Adresse verwenden und nicht seine durch den Internetanbieter zugewiesene.
  2. Die Daten werden vom eigenen Endgerät bis zum VPN-Standort verschlüsselt übertragen. Selbst der eigene Internetanbieter kann nicht mehr erkennen, welche Daten man dabei überträgt oder welche Webseiten man öffnet.
Sicher im Internet mit VPN + Browser
Sicher im Internet mit VPN + Browser

Diese beiden Vorteile sind essenziell, um die eigenen Tätigkeiten oder auch seine eigene Identität in jedem Fall zu schützen. Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, welche die Privatsphäre aushebeln können. Diese kann man mit einem VPN nicht umgehen. Dazu braucht es einen sicheren Browser.

! Die richtigen Browsereinstellungen sind genauso wichtig !

In diesem Artikel gehe ich besonders auf die Sicherheit im Browser ein. Es sollte aber auch klar sein, weshalb ein VPN Service alleine noch keine „Anonymität“ garantieren kann. Es braucht eigentlich beide Maßnahmen, um sicher im Internet sein zu können. Einen VPN + sichere Einstellungen in Deinem Browser.

Man kann einfach nicht alle Gefahren für die eigene Privatsphäre mittels fertiger Software oder Nutzung eines VPN abwenden. Anwendungen, die dies versprechen, sind zumeist keine wirkliche Hilfe. Oder aber sie richten sogar noch mehr Schaden an, als sie nützen. In manchen Fällen, wie bei der Verwendung der Software CCleaner, werden damit auch Sicherheitslücken erst ermöglicht. Wir empfehlen daher zu einem „guten VPN-Serviceanbieter“ noch Folgendes: Man sollte auch noch manuell einige kleine Einstellungen im verwendeten Browser überprüfen und anpassen.

Vermeide unsichere Tools wie CCleaner, die eine große Gefahr darstellen!

Das spart am Ende Geld und bietet schlussendlich mehr Sicherheit für die eigene Privatsphäre.

Sicher im Internet – Was ist konkret zu tun?

1. VPN verwenden (Immer)

  1. Verschleierung der eigenen IP-Adresse
    Damit kann der Aufenthaltsort nicht mehr bestimmt werden. Auch keine Rückschlüsse auf die reale Identität eines Nutzers können gezogen werden.
  2. Verschlüsselung der Daten bis zum VPN-Standort
    Damit werden die Daten auf für den eigenen Internetanbieter nicht mehr einsehbar. Man schließt die allgemeine Überwachung wirkungsvoll aus.
  3. Schutz vor Sicherheitslücken
    Mit den meisten VPN-Anwendungen kann man auch vorhandene Sicherheitslücken (Leaks) schließen. Damit kann man sein eigenes Gerät sicherer vor gezielten Angriffen von außen machen.
  4. Verwende VPN am besten „Rund um die Uhr“
    Profile die Über Dein Verhalten erstellt werden können, sind nur wirkungsvoll zu verhindern, wenn Du quasi immer unsichtbar bleibst. Daher verwenden einen VPN auf allen Geräten und am besten 24h am Tag.

2. Browser Einstellungen optimieren

  1. Cookies zulassen, aber regelmässig löschen oder gezielt verwalten
    Damit verhindert man, dass Webseiten den letzten Seitenbesuch oder die Interessensgebiete eines Nutzers erkennen können.
  2. Cookies von Drittanbietern blockieren
    Damit verhindert man, dass seitenübergreifend Informationen ausgetauscht werden können.
  3. Tracker blockieren
    Damit verhindert man, das durch andere Methoden die eigenen Aktivitäten auf verschiedenen Webseiten gesammelt werden können.
  4. Werbeanzeigen blockieren
    Damit kann man die Anzeige von Werbung verhindern. Diese zielt ebenso darauf ab, die Interessen eines Nutzers zu sammeln oder auszuwerten.

Wie können Webseiten erkennen, dass du diese bereits vorher besucht hast?

Das kommt daher, dass Webseiten oder sogenannte „Tracker“ in Webseiten eingebaut werden. Diese legen kleine Textdateien (Cookies) in Deinem Browser ab. Cookies beinhalten im Normalfall die Information, dass du diese Webseite bereits besucht hast. Üblicherweise auch das Datum/Uhrzeit, wann dies das letzte Mal der Fall gewesen ist. Zudem kann auch ein Seitenverlauf darin abgebildet sein. Also welche Seiten auf einer Webseite du konkret und für wie lange betrachtet hast. Diese Informationen verwenden die Verantwortlichen meist, um dir mehr Komfort bei der Seitennutzung zu ermöglichen. Beispielsweise, indem du damit automatisch angemeldet wirst. Aber diese Informationen werden auch noch anderweitig verwendet: Nämlich, um deine Interessensgebiete kennenzulernen und dir damit entsprechende Angebote oder Werbung dynamisch anzuzeigen. Üblicherweise werden diese Informationen aber nur lokal bei dir gespeichert. Auf Basis von verschiedenen Regeln zeigt dir eine Webseite in Folge dann eben entsprechende Inhalte an. Das muss aber noch keine Beeinträchtigung deiner Privatsphäre darstellen.

Drittanbieter-Cookies – von anderen Anbietern

Problematischer wird es, wenn „Tracker“ oder „Cookies“ die auf Webseiten eingebunden sind, aber von anderen Webseiten kommen. Beispielsweise hast du dir gerade bei Amazon einige Produkte angesehen. Danach öffnest du Facebook. Dabei fällt dir auf, dass Werbung derselben oder ähnlicher Produktgruppen eingeblendet werden. Wie ist das möglich? Im Grunde funktioniert das über „Facebook Tracker“, die auf Amazon eingebaut wurden. Diese speichern deine Aktivitäten auf Amazon ebenfalls bei dir lokal in Cookies speichern. Wenn Du nun Facebook nutzt, können diese „Cookies“, die von Amazon stammen, abgefragt werden. Daraufhin zeigt dir Facebook passenderweise auch Werbung zu den Produktgruppen, die dich auf Amazon interessiert haben.

Klar: Dies ist einerseits erschreckend. Es ist aber heute durchgängige Praxis. Dasselbe gilt auch für Google Tracker, welche bereits auf nahezu 95+ % aller Webseiten weltweit eingesetzt werden. Damit kann Google sehr genau erkennen, welche Seiten du öffnest, welche Themen dich interessieren usw. All das wird genutzt, um die gebotenen Services exakt bzw. möglichst genau auf deine Vorlieben abzustimmen. Das klingt erstmal harmlos. Es birgt aber die große Gefahr, dass Google mehr über dich weiß, als du selbst oder dein Partner. Und nicht jede dieser gesammelten Informationen würdest du vermutlich auch mit deinen Nachbarn oder Kollegen freiwillig teilen. Da sind wir eben schon direkt im Thema der eigenen „Privatsphäre“. Alleine das Gefühl, dass andere über solche Informationen verfügen, diese sammeln und auswerten, mag für manche bereits eine Einschränkung der eigenen Freiheit bedeuten.

Beachte daher die Einstellungen für die Cookiespeicherung. Diese lassen sich in jedem Browser auch anpassen, um sicher im Internet zu sein.

In Google Chrome erreichst Du diese Optionen hier: Einstellungen/Cookies

Einstellungen zur Cookiespeicherung in Google Chrome
Einstellungen zur Cookiespeicherung in Google Chrome

 

 

Im Regelfall kannst du auch noch weitere sicherheitsrelevante Einstellungen direkt in deinem Browser vorhehmen. Essenziell für die vorhin beschriebene Problematik ist aber auf jeden Fall die Cookie-Speicherung. Daher lohnt es sich, diese Einstellungen auch einmal zu überprüfen und entsprechend anzupassen. Leider zeigt meine Erfahrung, dass die meisten Leser nicht einmal von der Existenz dieser Einstellungen oder deren Gefahren wissen. Wobei dies eine sehr einfache und dauerhafte Verbesserung zum Schutz der eigenen Identität zur Folge hat.

„Tracker“ – die unbemerkte Gefahr für die Privatsphäre

Auf den meisten Webseiten sind heute auch so genannte „Tracker“ eingebaut. Diese werden mit den Inhalten der Webseiten geladen und sind dafür verantwortlich, dass Webseiten „Statistiken über die eigenen Besucher“ führen können. Aber auch, damit „Werbeunternehmen Informationen zu den Nutzern erhalten“. Die zweite Version ist heute ebenso weit verbreitet und stellt eine reale Bedrohung für die Privatsphäre aller Internetnutzer dar.

"Tracker" auf Webseiten
„Tracker“ auf Webseiten
uBlock Erweiterung
uBlock Erweiterung

Der Hauptgrund dafür ist, dass diese „Erkennungstools“ ja nicht direkt von der gerade besuchten Seite, stammen sondern persönliche Daten und Interessen mit „Fremden“ teilen.

Dies wollen logischerweise die meisten Nutzer nicht. Aber die Aufklärung dazu ist so gering, dass viele Webseiten wie spiegel.de sogar mehr als 19 verschiedene „Tracker“ auf der eigenen Seite eingebaut haben.

Damit erhalten all diese Unternehmen Informationen darüber, wann ein Nutzer die Seite betreten hat, wie lange er sich darauf aufält und welche Themen dabei interessiert haben. Nachdem die Anbieter dieser Tracker auch auf Millionen anderer Seiten vorhanden sind, lässt sich durchgängig das „Surfverhalten“ eines einzelnen Nutzers beschreiben. Mit den gewonnen Informationen wird gezielte Werbung ermöglicht. Aber die Daten werden auch an weitere Firmen verkauft, welche darauf basierend auch andere Formen der Werbung organisieren.

Tracking-Blocker verwenden!

Was du dagegen unternehmen kannst, ist es, dir ein Erweiterung in deinem Browser zu installieren. Dieser erkennt die bekannten „Tracker“ und blockiert diese während des Ladevorganges der Webseite bereits. Dies geschieht alles auf deinem eigenen Gerät. Es werden dadurch auch keine persönlichen Daten an Dritte weitergegeben. Dazu kommt, dass die „Tracking-Blocker“ wie der von mir verwendete Ublock völlig kostenfrei genutzt werden können.

uBlock Origin

Blocker verhindern Werbeanzeigen

Diese Tracking-Blocker verhindern ganz nebenbei auch, dass dir Werbung angezeigt wird. Du kannst also sofort einen spürbaren und sichtbaren Unterschied beobachten.

Optional: Ein eigener Browser der die Sicherheit garantiert.

Sicher im Internet: Die bisher genannten Tips lassen sich alle in deinem bisher verwendeten Browser realisieren und sind kostenfrei erhältlich.

Wenn dir die Änderung der Einstellungen oder die Installation einer Erweiterung zu aufwendig erscheint. Oder du einfach einen speziellen Browser verwenden willst, der noch weiter geht und auch keine Daten an Google oder andere Suchmaschinenanbieter überträgt, dann kann ich dir die folgenden beiden Browser empfehlen (kostenfrei):

Epicbrowser.comEpicBrowser Logo ist eine überarbeitete Version des Google Chrome Browsers. Sie hat nicht nur einen integrierten Tracking-Blocker. Sämtliche Einstellungen, die eine Auswirkung auf die Privatsphäre haben könnten, wurden bereits vorinstalliert. Außerdem sendet der Browser auch bei der Nutzung von Suchmaschinen oder anderen Seiten keinerlei Daten an Dritte. Damit schützt er dich bestmöglich. Den Epicbrowser.com gibt es allerdings nur für Windows oder Mac Geräte.

 

Brave BrowserLogo Brave Browser blockiert bekannte Tracker und geht auch mit der Cookiespeicherung transparent und zuverlässig um. Der Browser ist darüber hinaus für Android, Apple iOS, Windows und auch Mac verfügbar. Er bietet einen exzellenten Überblick über den aktuellen Status aller Privatsphäreeinstellungen. Diese kann man in Ausnahmefällen auch umgehen, falls dies notwendig sein sollte.

Der richtige VPN!

Sicherheit im Internet Hilfe
Sicherheit im Internet Hilfe

Sicherheit mit VPN – Hilfe zur Auswahl!

Über VPN Anbieter gibt es eine ganze Menge zu berichten. Wir schreiben dazu laufend neue Testberichte oder auch Vergleiche der einzelnen Anbieter. Was der Laie auf den ersten Blick  als sehr ähnlich zu erkennen glaubt, ist bei genauerer Betrachtung aber sehr unterschiedlich. Anbieter versprechen zumeist das Gleiche auf deren Webseiten.

„Sicherheit, Privatsphäre, Anonymität und Schutz vor Hackern!“ Diese Wörter suggerieren dem interessierten Anwender, dass mit den Services immer alle Probleme gelöst werden können. Die Anforderungen der Nutzer scheinen sich ja zu ähneln. Daher sind auch die versprochenen Leistungen stets die selben.

In der Praxis sieht dies aber zumeist ganz anders aus.

Während ein Familienvater um die Sicherheit seiner Familie bemüht ist und alles dafür tut, um die Familie vor auftretenden Gefahren zu schützen, so mag ein Anderer ganz konkrete Anforderungen haben. Eventuell sogar berechtigt auch einen Grund, dass er die „Anonymität“ seiner Aktivitäten sogar vor Behörden aufrecht erhalten muss. In diesem Zusammenhang gibt nicht nur aus der Türkei oder China Beispiele, dass die Regierung u. a. Oppositionelle gezielt überwachen. Darüber hinaus müssen sie oft Angst vor einer ungerechtfertigten Verfolgung haben. Auch in Österreich oder Deutschland haben Behörden friedliebende Aktivisten bereits auf teilweise verbotene Weise überwacht. In manchen Berufen ist es durchaus auch wichtig, die eigenen Daten weitestgehend zu schützen. Beispielsweise bei Anwälten, Steuerberatern oder Versicherungsagenten. Darüber hinaus findet man aber durchaus auch die „aufmerksamen Internetnutzer“, welche sich das Recht auf „Privatsphäre“ nicht nehmen lassen möchten.

So unterschiedlich daher die Vorstellungen der subjektiven Freiheit durch Privatsphäre oder Sicherheit im Internet nun auch sind. So unterschiedliche Lösungsansätze dafür bieten verschiedene VPN Anbieter.

Teuer ist nicht unbedingt besser.

Dass Anbieter mit höheren Preisen wirklich auch ein Mehr ans Leistung bieten, können wir nach hunderten Testergebnissen ausschließen. Ebenso haben große Anbieter nicht unbedingt mehr Erfahrung. Wie bei vielen Produkten im realen Leben als auch Online-Anwendungen gibt es hier keinerlei Zusammenhänge, die tatsächlich dargestellt werden können. Außerdem stecken hinter populären und vielfach genutzten Lösungen oft einfach nur besseres Marketing oder gezieltere Werbung. Und nicht besondere Fähigkeiten!

Vergleiche und versuche die relevanten Unterschiede zu verstehen!

Was wir leider nicht bieten können ist, hier einen bestimmten VPN-Anbieter als den Besten anzuführen. Je nach Anforderungen unserer Leser ist dieses Thema zu komplex. Wir raten dir aber, die Kriterien für Sicherheit mit VPN zu studieren. Oder auch generell die Funktionsweise von VPN zu verstehen. Damit erhältst du das nötige Wissen, um VPN-Anbieter selbst besser beurteilen zu können. Auf dieser Basis schaffst du es, die richtige Entscheidung zu treffen.

Ein kleiner Nachsatz zu kostenlosen VPN-Services:

Im Grunde sollte man beim Thema „Privatsphäre“ nicht annehmen, dass besondere Leistungen auch bei kostenfreien VPNs zu finden sind. Am Ende hat sich eine alte Weiseheit stets bewahrheitet:

„Wenn Du für einen kostenlosen VPN-Service nichts bezahlen musst, dann sind vielleicht die Daten, welche der Anbieter durch dich erhält, das eigentliche Produkt!“


Fazit zur Sicherheit im Internet:

Wenn du deine Privatsphäre im Internet wirklich schützen willst, dann ist ein VPN eine wirklich lohnende Investition. Der VPN alleine ist aber nur ein Baustein um auch wirkliche Sicherheit im Internet zu erhalten. Du kannst aber mit sehr einfachen Methoden deinen eigenen Browser sicherer gestalten oder auch einen fertigen Browser verwenden. Nur in der Kombination VPN + Browsereinstellungen erhältst du das wirkliche Plus an Schutz vor der allgemeinen Datensammlung oder um deine Privatsphäre auch im Internet zu bewahren.

 


Erstellt am: 5. Oktober 2017

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2 Gedanken zu “„Sicher im Internet“ – Die Kombination VPN + Browser entscheidet.”

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