Apple Entwicklerkonferenz: Facebook & Tracking im Visier

Apple initiert Trends – und richtet sich auch danach: Der Konzern setzt in Zukunft vermehrt auf die Sicherung der Privatsphäre seiner Kunden, wie es bei der heurigen Entwicklerkonferenz WWDC verriet. Im Fokus stand zwar Software wie die FaceTime Gruppenunterhaltung oder Augmented Reality, aber eben auch der Apple-Browser Safari und dessen zukünftig erweiterten Privatsphäre-Schutzmechanismen. Damit schlägt Apple eine Richtung ein, die sehr gut zu den momentanen Diskussionen und Strömungen passt. Ade Datenklau, Willkommen Privatsphäre einer neuen Generation.

Facebooks „Gefällt mir“ gefällt Apple gar nicht

Was würde zu dieser Linie besser passen, als auch Facebook gleich eine mitzugeben, quasi dem Großmeister des Datensammelns (und mehr …). Konkret betreffen die diesbezüglichen Maßnahmen von Apple den „Gefällt mir“-Button auf Webseiten: Einmal schnell geklickt und schon verrätst du Facebook eine ganze Menge über dein Browsingverhalten. Und auch wenn das jetzt nicht so schlimm klingt, daraus kann man jede Menge über deine Person herauslesen und auch Profile erstellen. Apple gefällt das jedenfalls gar nicht und schaltet den Button kurzerhand aus. Das neue Update für Safari sorgt dafür, dass die Schaltfläche blockiert wird. Es sei denn, du gibst deine Zustimmung. So bleiben deine Daten bzw. dein Verhalten auch dort wo sie hingehören – in deiner Hand!

Tracking Prevention bereits seit 2017 Thema, aber weniger radikal

Dass Apple sich gegen Tracking-Maßnahmen einsetzt, ist nicht neu. Jetzt aber weitaus extremer als noch 2017, als der Konzern damit startete. So waren Cookies, die für Werbezwecke genutzt werden, nach 24 Stunden obsolet, ein Monat später komplett gelöscht. Irgendwie weitaus harmloser als die neuen Schritte, die Apple setzt. Die erweiterten Möglichkeiten zur Verhinderung von Tracking werden die User freuen, die Werbeindustrie eher weniger. Diese war schon letztes Jahr auf den Barrikaden deswegen und meinte, dass der User Nachteile daraus hätte. Ja genau, du liebst es sicher ebenfalls, wenn dich einmal kurz auf amazon & Co angeschaute Artikel tagelang durchs Web verfolgen … Apple verteidigte seine „Tracking Prevention“ auch genau mit diesem Ansatz bzw. der Wichtigkeit der Privatsphäre seiner Kunden und lässt sich, wie man jetzt wieder sieht, auch nicht dreinreden. Gut gemacht! Dieses Lob kann man auch anderen Unternehmen weitergeben. Google und Mozilla schlagen ähnliche Richtungen für mehr Privatsphäre ein.

Du hast aktiv die Chance, dich von Tracking zu verabschieden

Was macht Apple zukünftig in Sachen Tracking anders? Die Einschränkung des sogenannten „Fingerprinting“ ist ein Thema. Dabei werden Informationen ausgelesen, wenn du dich über mehrere Webseiten bewegst und so mittels eine individuellen ID dein Surfverhalten genau unter die Lupe genommen. Das ist Apple ein Dorn im Auge und Safari soll einfach die fürs „Fingerprinting“ notwendigen Detailinfos wie deine Browsereinstellungen oder Plug-ins, die du installiert hast, nicht mehr weitergeben. Außerdem auf der Tracking-Liste: In Zukunft erhältst du eine Warnung, wenn eine Webseite an deine Cookies oder Daten will. Du kannst dann einfach „Nein Danke“ sagen und die Sache ist erledigt. Ebenso geht es alten Plug-ins an den Kragen.

Du siehst, Apple tut etwas für deine Privatsphäre. Hoffentlich bleibt der Konzern auch weiter dran und baut seine Tracking Prevention aus. Ungeachtet der vielen Kritiker.

Quelle: Standard Online


Erstellt am: 9. Juni 2018

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