Stell‘ dir vor, du kaufst dir ganz legal und brav in einem Online-Store Filme. An einem gemütlichen Filmabend möchtest du dir einen der Streifen anschauen, aber deine Käufe sind allesamt verschwunden. So passiert einem Apple iTunes-Kunden, der seinem (berechtigten) Ärger via Twitter Luft machte. Aber wie kann das tatsächlich passieren? Steckt ein Fehler dahinter oder hat Apple gar das Recht auf eine Löschung? Wir verraten dir, was hinter dieser Geschichte steckt.
Wenn du dir in einem Online-Store einen Film, einen Song etc. kaufst, gehst du sicher davon aus, dass das Werk in deinen Besitz gewandert ist. Ganz klar. Das sah auch Anders da Silva so. Er hatte bei Apple iTunes drei Filme – The Grand Budapest Hotel, Cars und Cars 2 – erworben, die aber plötzlich nicht mehr auffindbar waren. Was tut man in einem solchen Fall? Mal Kontakt mit dem Kundenservice aufnehmen. Dieser war aber nicht echt hilfreich. Den Kaufpreis wollte er nicht rückerstatten, stattdessen kam das laue Angebot zwei Filme leihen zu dürfen. Ist nicht ganz das Gleiche, als Filme fix in seiner Bibliothek zu haben, würden wir mal sagen …
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Geografische Veränderung „schuld“
Das zog natürlich Entrüstung nach sich. Da Silva macht sich auf Twitter Luft, viele User folgten ihm. Wie nicht anders zu erwarten gibt es allerdings eine Erklärung von Seiten Apple bzw. auch CNet. Diese hat mit Geografie zu tun: Der iTunes-Kunde lebte nämlich vor einiger Zeit in Australien. Dort kaufte er auch besagte Filme. Wenig später übersiedelte er nach Kanada und dort waren dann eben die Filme weg. Und zwar deswegen, weil es sich um zwei verschiedene iTunes-Verkaufsregionen handelt und damit auch um unterschiedliche Lizenzen. Sprich, du bekommst nicht überall alles bzw. das gleiche.
„Rückkehr“ der Filme möglich – aber megakompliziert
Da Silva hatte insofern aber „Glück“, dass alle drei Filme in beiden Regionen käuflich erwerbbar waren. Zwar handelte es sich scheinbar nicht um die gleichen Versionen, deswegen auch die Löschung und Ende der Download-Möglichkeit. Aber er kann trotzdem zu seinen Filmen kommen, allerdings ziemlich kompliziert: Laut Apple kann da Silva die australische Version der Filme anschauen, also jene Version, die er ja auch gekauft hat. Damit das aber funktioniert, bräuchte er einen australischen iTunes-Account. Das wiederum geht aber nur mit einer Adresse in Australien oder eine Kreditkarte von dort. Immerhin will Apple ihm bei diesem Workaround helfen, damit die Filme permanent gespeichert werden können.
Da Silva sieht die Affäre mittlerweile gelassener: „Ich bin in ein Lizenzloch gefallen“. Aber auch wenn die Daten nicht gelöscht wurden – mühsam ist das ganze Prozedere trotzdem und so gar nicht userfreundlich. Vielleicht überlegt sich Apple ja nach dieser öffentlich ausgetragenen Geschichte ja doch eine andere Lösung …
Quelle: Standard Online
Erstellt am: 26. September 2018