Das BKA erhält Daten von Telegram

Die deutschen Vorschriften werden missachtet: Telegram habe in mehreren Fällen die Nutzerdaten an das Bundeskriminalamt herausgegeben. Doch seit Neustem hält sich der Messenger-Dienst wohl auch teilweise an das Gesetz.

Es handle sich um Kindesmissbrauch und Terrorismus.

Das Bundeskriminalamt erhält Daten von Telegram
Das Bundeskriminalamt erhält Daten von Telegram

Verdächtigte Daten werden an das Bundeskriminalamt weitergegeben, bei denen es um Terrorismus und Kindesmissbrauch geht. Dennoch haben die deutschen Ermittler es nach wie vor schwer, auch bei anderen Straftaten die Daten von Telegram zu erhalten. Da stellt sich der Messenger-Dienst quer. Lange zuvor bekam das deutsche Bundeskriminalamt keinerlei Daten, dass diese zumindest in solchen Fällen die Daten rausgegeben wurden, spricht für sich.

Telegram habe bis zum heutigen Tag keinerlei Daten an Dritte weiter gegeben.

Der Messenger-Dienst Telegram gibt auf seiner Seite an, dass sie bis heute keine Daten an Dritte herausgegeben haben, einschließlich aller Regierungen. Da stellt sich doch die Frage, was stimmt denn nun? Wurden nun Daten weiter gegeben oder nicht? Das Ganze gestaltet sich doch schon widersprüchlich. Laut Spiegel-Information seien nämlich wohl Daten herausgegeben worden.

Aufgrund richterlicher Anordnungen werden IP-Adressen herausgegeben.

Pawel Durow, Telegram-Gründer, kündigte 2018 an, dass die Privatsphäre-Richtlinien des Messengers überarbeitet werden würden und nach richterlichen Anordnungen Telefonnummern und IP-Adressen herausgegeben werden können. Aber bis heute ist das nicht passiert, wenn man sich die Richtlinien anschaut. Angeblich sollen auch immer wieder Hassreden und Morddrohungen im Messenger rumschwärmen, wogegen nun die deutsche Regierung mit strengeren Gesetzen vorgehen will. Vielleicht erklärt das auch, warum manche Kanäle zensiert und nicht mehr aufrufbar sind. Der Telegram-Dienst selbst sagt ja immer wieder, nicht mit Dritten zu kooperieren, aber man muss es auch ganz logisch von einer anderen Perspektive betrachten.

Telegram-Messenger alles andere als sicher.

Der Telegram-Messenger-Dienst ist alles andere als sicher und durch die öffentlichen Gruppen und Kanälen ist es doch ein einfaches Spiel, Daten herauszubekommen. Klar bietet der Messenger-Dienst eine Verschlüsselung an, aber leider nicht durchgehend. Denn die gesamten Nachrichten wandern vom Telefon zu einem Server und vom Server wieder auf ein Telefon. Man muss doch sehr vertrauen oder blind daran glauben, dass die verfassten Nachrichten auch wirklich dort bleiben würden. Gruppen zum Beispiel sind niemals verschlüsselt. Auch bei der Telegram-Registrierung müssen Telefonnummern angegeben werden. Viele wissen nicht mal, wie diese Nummern versteckt werden, sodass Dritte sie nicht abgreifen können. Allein mit diesen unvorsichtigen Mängel und Lücken des Datenschutzes ist es doch auch manchmal ein leichtes Spiel für das Bundeskriminalamt.

Das Innenministerium ist seit Februar mit Telegram in Gesprächen.

Die deutschen Behörden lassen auf jeden Fall nichts unversucht, damit der Messenger-Dienst Telegram mit der Regierung kooperiert und Inhalte sperrt, die nach deutschem Rechtssystem strafbar sind. Der Austausch sei laut Spiegel-Informationen sehr freundlich und konstruktiv. Durow habe zudem signalisiert, die Forderungen und die Bedenken ernst nehmen zu wollen. Es sollen laut Spiegel-Informationen auch zwei weitere Gespräche gefolgt haben.

Bisher ist nichts offiziell bekannt gegeben worden von Telegram.

Es bleibt abzuwarten bis etwas offiziell bekannt gegeben wird, bis dato heißt es nach wie vor, überlegt gut welche Inhalte ihr verbreitet und passt auf eure Daten auf. Man weiß einfach nicht genau, wie die Daten abgegriffen werden können oder in wieweit vielleicht doch, auch Telegram selbst, Daten an Dritte weiter gibt. Das Ganze scheint sehr suspekt.


Erstellt am: 25. Juni 2022

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