Facebook-Manager im EU-Parlament: Keine Weitergabe von Daten europäischer User

Wir konnten es zuerst selbst kaum glauben. Aber tatsächlich: Es gibt positive Nachrichten rund um den Facebook-Datenskandal. In den letzten Monaten ist der Konzern ja wie mehrfach berichtet eher durch ziemlich schlechte Presse aufgefallen. Verdienterweise natürlich. So geht man eben nicht mit der Sicherheit und den Daten seiner Mitglieder um. Jetzt aber zu den guten Neuigkeiten: Für Europa scheint der Cambridge Analytica Datenskandal nicht so dramatisch zu sein, wie angenommen. Laut eines Sprechers von Facebook sind doch keine europäischen Nutzer davon betroffen.

Erstschätzung: 310.000 Deutsche & Millionen Europäer Opfer des Datenskandals

Facebook: Keine EU-Bürger betroffen?
Facebook: Keine EU-Bürger betroffen?

Du erinnerst dich: Die britische Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica hatte durch Facebook-Umfragen des Uni-Professors Aleksandr Kogan Zugang zu 87 Millionen Mitglieder-Daten erhalten. Der Wissenschaftler hatte die von ihm erhobenen Daten nämlich einfach (angeblich) ohne Wissen von Facebook weitergebeben. Brisanterweise arbeitete Cambridge Analytica auch im politischen Umfeld, die (teilweise richtig sensible, psychologischen) Daten der Facebook-User sollen angeblich auch für derartige Zwecke missbraucht worden sein. Starker Tobak, der seit Monaten die ganze Welt beschäftigt. Auch uns, denn laut damaligen Schätzungen von Facebook hätten auch 310.000 deutsche Facebook-User und mehrere Millionen europäische von der illegalen Datennutzung betroffen sein können.

Überprüfung der Cambridge Analytica-Computer noch ausständig

Zwischenzeitlich hat Mark Zuckerberg vor dem EU-Parlament eine, wenn auch nicht sehr umfassende, Aussage zum Thema gemacht. Bereits dort hatte er Anfang Mai angedeutet, dass die Europäer möglicherweise vom Datenskandal verschont geblieben seien. Diese ersten Aussage hat nun Facebook-Manager Steve Satterfield bei einer weiteren Anhörung vor dem EU-Parlament bekräftigt: „Die besten Informationen, die uns vorliegen, deuten darauf hin, dass keine europäischen Daten weitergegeben worden sind.“ Woher er das so genau wissen will? Satterfields Statement basiert auf Kogans Aussagen, die Verträge zwischen dem Wissenschaftler und Cambridge Analytica sowie auf die eigenen Ermittlungen von Facebook. Das klingt ja schon deutlich besser, als mehrere Millionen Betroffene in Europa …

Aber wie immer bei Facebook ist das Ganze mal wieder nicht niet- und nagelfest. Zumindest noch nicht. Denn Satterfield schwächte seine Aussage gleich wieder ab. Es müssen für absolute Gewissheit noch die Computer von Cambridge Analytica geprüft werden. Du fragst dich jetzt sicherlich auch, wieso das nicht längst passiert ist. Das liegt leider am Datenschutzgesetz bzw. dem britischen Datenschutzbeauftragten, der noch nicht sein OK zur Überprüfung gegeben hat. Danach werden wir es aber hoffentlich definitiv wissen, ob der Mega-Datenskandal von Facebook an Europa vorübergegangen ist …

Quelle: Standard Online


Erstellt am: 30. Juni 2018

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