Überwachungsalarm bei Android-Apps für Kinder: Über 90 % enthalten Werbetracker!

Wie viele Werbe-Tracker verbergen sich in unseren Apps? Dieser spannenden Frage in Bezug auf den Datenschutz sind Forscher der Oxford Universität nun auf den Grund gegangen. Knapp eine Million Android-Apps haben sie untersucht. Mit einem erschreckenden Ergebnis: 90,4 % dieser Apps enthalten Tracker. Und, gleich noch schlimmer: Die meisten der Tracker entfallen auf Nachrichten-Apps und Apps für Kinder bzw. Familien! Dieses heftige Ergebnis wird noch durch eine weitere, ähnliche Studie der University of Michigan bestätigt.

Heutzutage gehören Smartphones & Co auch bei Kindern eigentlich schon zum guten Ton. Oft verfügen schon Grundschüler über ihr eigenes Handy oder spielen mit dem Tablet von Mama und Papa. Bei den Apps, die dabei zum Einsatz kommen, solltest du aber besonders aufpassen: Wie die Forscher der Oxford Universität herausgefunden haben, schaut es zum Thema Werbetracker ziemlich traurig aus.

Besonders viele Tracker in Familien- & Nachrichten-Apps

Eigentlich sollte man meinen, dass gerade Kinder-Apps in Sachen Privatsphäre und

Familien als Werbe-Tracker-Ziel
Familien als Werbe-Tracker-Ziel

Datenschutz strenger sind. Aber von den insgesamt 959.426 analysierten Android-Apps wiesen vor allem Familien-Apps und Nachrichten-Apps besonders viele Werbetracker auf. 90,4 % aller untersuchten Apps aus dem Google Play Store inkludierten zumindest einen Tracker, der von Drittanbietern kommt.

Eigentliches Ziel der Studie war, den Anteil der Apps mit Tracker herauszufinden. Bei der extrem hohen Tracker-Dichte haben sich die Forscher aber dann dazu entschlossen, die Anzahl der Tracker pro App zu eruieren. Was wäre deine Schätzung? Sage und schreibe 10 Tracker finden sich durchschnittlich in einer einzigen App! 20 Tracker wurden in knapp 18 % der Apps gefunden.

Fast 90 % der Tracker aus den USA

Und wen wundert es wirklich: Die meisten Tracker kommen aus den USA. 865.369 Apps verfügen über mindestens einen Werbetracker, der von einer amerikanischen Firma stammt. Das ist natürlich der Löwenteil. Weit abgeschlagen dahinter finden sich China (5,1 %), Norwegen (3,2 %), Russland (2,6 %) und Deutschland (2,6 %).

Auch die Anbieter wurden von den Forschern durchleuchtet. Tracker aus dem Hause Google bzw. Alphabet dominieren (logischerweise). 88,4 % der Apps haben einen solchen Werbetracker. Ebenfalls mit an Bord beim Tracker-Schalten sind einmal mehr Facebook (42,5 %), Twitter (33,88 %) sowie Amazon, Verizon und Microsoft (deren Anteile liegen allesamt zwischen 26 und 18 %).

Was Kinder- und Familien-Apps betrifft, so fanden sich in nur 7,2 % dieser KEINE Tracker. „Angesichts des relativ höheren Schutzniveaus, das das Gesetz für die Erstellung von Profilen von Kindern zum Zwecke des Marketings vorsieht, scheint es, dass das Tracking in dem Kontext am weitesten verbreitet ist, in dem die Regulierungsbehörden am meisten daran interessiert sind, es einzuschränken“, so das Urteil des Forscher-Teams.

Werbung versucht, Kinder zu In-App-Käufen zu überreden

Ein Einzelfall? Keineswegs. Auch Forscher der University of Michigan kamen bei einer Studie zu ganz ähnlichen Erkenntnissen: 135 Kinder-Apps wurden dabei unter die Lupe genommen. 95 % davon enthielten Werbung. Kinderschutzverbände liefen daraufhin Sturm. Denn es geht nicht nur um die Werbung selbst, die meistens nicht gerade kindgerecht ist. Teilweise ist das Ziel der Werbung sogar, die Kinder zu In-App-Käufen zu überreden. Und das geht schon gar nicht! Wenn du also Kinder mit einem Smartphone zuhause hast – überlasse sie nicht ihrer selbst. Checke immer, mit welchen Apps etc. sie es zu tun haben, um ihre Privatsphäre zu schützen!

Quelle: ZDNet.de


Erstellt am: 11. November 2018

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