Eigener VPN Server für 2$ im Jahr mit Lowendspirit! (Anleitung)

Einen eigenen VPN-Server betreiben!

Einen VPN Server für nur 2$ im Jahr?

Klingt unrealistisch, wird jedoch durch einen VServer Anbieter (Virtuelle Server) möglich gemacht, welcher strikt nach dem Motto „Do More with Less“ (übersetzt „mache mehr mit weniger“) arbeitet. Das heißt, dem Kunden wir hier ein sehr kleiner vServer verkauft, welcher natürlich nicht für alle Dienste zu gebrauchen ist, jedoch dementsprechend auch sehr günstig ist. Für einen VPN Server reichen die gebotenen Ressourcen jedoch allemal.

Wichtiger Hinweis zur möglichen Ausforschung mit einem eigenen VPN Server

Wenn Du einen eigenen VPN Server verwendest, dann ist die IP-Adresse zu welcher Du Dich verbindest auch die Ausgangs-IP-Adresse mit welcher Du anschließend das Internet darüber verwendest. Da Deine Verbindung von Deinem Gerät zum VPN Server im Internet transparent sichtbar ist (Nicht welche Daten aber wohin Du diese eben sendest), ist damit aber auch klar wer Du bist. Also eine Ausforschung eines Nutzers, welcher einen eigenen VPN Server alleine verwendet ist sehr einfach und wird auch gemacht. Daher kannst Du Dich damit zwar in Netzwerken schützen, dass keine Daten von Dir direkt ausgelesen werden können oder Du geografische Sperren damit umgehst. Ein Schutz vor Ausforschung stellt dies aber nie dar!

Hinweis zu Lowendspirt und vergleichbare Angebote

Diese oft als „Lowend“ genannten Angebote sind natürlich selten von seriösen Firmen stammend, daher unterliegen diese auch Preis und auch Leistungsschwankungen und man muss sich darüber im Klaren sein, dass es daher zu Ausfällen oder auch zu einem Kauf führen kann, der niemals das Versprochene bieten wird, Also die Nutzung ist auf eigene Gefahr. Unser Artikel den wir verfasst haben hatte zum Zeitpunkt der Erstellung Gültigkeit und dieser wird nicht weiter aktualisiert werden.

„Lowcostspirit“ bietet preiswertestes Serverhosting

Dieser billige Server Anbieter hostet die eigenen vServer auf Dedizierten Servern in Rechenzentren von anderen, großen Hostern. Beispielsweise stehen die Deutschen Server in Rechenzentren von Hetzner oder ProviderService und die französischen und kanadischen Server bei OVH.

Standortauswahl

Insgesamt verfügt Lowendspirit über Server an 21 verschiedenen Standorten in 14 Ländern verteilt auf der ganzen Welt.

Alle verfügbaren Länder findet ihr hier einmal aufgelistet (Stand 29. Juli 2018):

  • Deutschland
  • Russland
  • USA
  • UK
  • Frankreich
  • Schweden
  • Neuseeland
  • Italien
  • Japan
  • Niederlande
  • Singapur
  • Australien
  • North Carolina
  • Kalifornien

Da Lowendspirit ein vServer und kein VPN Anbieter ist, sollte jeder, der sich dazu entscheidet, einen VPN Server auf diesen vServern zu installieren wissen, dass die Privatsphäre von solch einen VPN Anbieter im Regelfall sehr weit vom Ideal entfernt ist und man mit solch einer VPN nur sehr begrenzt anonym bleiben kann.

Jedoch eignet sich solch eine VPN für viele andere Dinge, wie zum Beispiel um geografische Sperren umgehen zu können, wenn die GEMA ein Youtube Video gesperrt hat, oder um ein Film zu gucken, welcher nur in der USA verfügbar ist. Mit den Russischen Servern lassen sich zum Beispiel auch billiger Spiele auf der Computerspieleplattform „Steam“ kaufen.


Anleitung zum Einrichten eines eigenen VPN-Servers

Falls ihr euch entscheidet, den Servern von Lowendspirit eine Chance zu geben, zeige ich euch hier, wie ihr einen VPN Server auf dem Low Budget VPS installiert.

Als erstes müsst ihr euch natürlich für einen Standort entscheiden und auf https://lowendspirit.com/ einen Server bestellen. Der Hoster teilt sich in 4 „Unterbetriebe“ auf, welche die Server von Lowendspirit auf verschiedenen Webseiten verkaufen. Die beiden größten Locations sind hier „Inception Hosting Locations“ und „NanoVZ Locations“. Das Webinterface, welches bei den verschiedenen Locations eingesetzt wird ist einheitlich. Mit Hilfe von SolusVM lassen sich alle Server verwalten.

Als Zahlungsmethode stehen zum Beispiel unter anderem Bitcoin oder Paypal zur Verfügung.

Hier sind das Webinterface und seine Funktionen einmal grafisch gezeigt.

lowendspirit_solusvmwebinterface

Ich wähle als Standort Russland und bestelle meinen Server über die Webseite von NanoVZ. Auf der Webseite von NanoVZ gibt es verschiedene Server Varianten. Wenn ihr nur wenig Bandbreite benötigt, könnt ihr den Server für 2$ mit 100GB Bandbreite wählen.

Bei einer VPN lässt sich immer die Hälfte der Bandbreite nutzen, da die Daten erst einmal vom Server gesendet und dann an den Client weitergeleitet werden. Das heißt, bei 100GB Bandbreite sind 50GB als VPN verwendbar. Die Servervariante für 3,25$ enthält 500GB Traffic und ist somit vermutlich für die meisten Personen besser geeignet. Ab 7,50$ gibt es einen Terrabyte Bandbreite für die, die gerne 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche Filme schauen möchten.

Bei der Installation oder beim Kauf müsst ihr einen beliebigen Hostnamen auswählen. Ich verwende NAT-RU, jedoch könnt ihr auch jeden beliebigen anderen Hostnamen, wie z.b. VPN, VPS oder ähnliches wählen.

Als NS1 und NS2 Prefix könnt ihr auch ganz einfach ns1 und ns2 eintragen.

Wichtiger ist das Root Passwort. Hier solltet ihr ein sehr sicheres, am besten zufällig generiertes Passwort verwenden. Ich verwende immer Passwörter mit 50-100 Zeichen, um einer Brute Force Attacke vorzubeugen und empfehle euch, dies auch zu tun.

In diesem Tutorial verwende ich als Betriebssystem Debian 8 Minimal 64 Bit (debian-8.0-x86_64-minimal).

Die verschiedenen Angaben, welche bei der Installation gemacht werden müssen können sich natürlich bei allen 4 Unterbetrieben leicht unterscheiden, jedoch sollte alles selbsterklärend sein.

Wenn ihr den Server bestellt habt erhaltet ihr alle benötigten Informationen per Email. Da ihr bei Lowendspirit keine eigene IPv4 Adresse, sondern nur 20 IPv4 Ports erhaltet, ist es ein wenig komplizierter, als man vielleicht von anderen vServer Hostern gewohnt ist. Trotzdem lässt sich das Prinzip gut verstehen und ist in den Emails gut erklärt.

Folgende wichtige Informationen erhaltet ihr per Email:

lowendspirit_email1-min

lowendspirit_email2-min

Die internen Domains lassen sich mit den externen Domains kombinieren. Das heißt, ihr müsst die interne IP, welche oben steht unten in der Liste raussuchen. X steht dabei für eine beliebige 2 stellige Zahl. Wenn eure interne IP Adresse zum Beispiel 10.0.4.14 lautet, dann lautet eure externe IPv4 adresse 185.99.133.254.

Euren SSH Port könnt ihr mit X bestimmen. In meinem Beispiel (10.0.4.14) entspricht X = 14. An X müsst ihr dann zwei Nullen hängen, um euren SSH Port zu erfahren. Bei mir lautet der SSH Port also 1400. Alle Ports, welche maximal 20 höher sind, als euer SSH Port gehören auch euch. Also in meinem Beispiel 1401-1420. Diese 20 Ports könnt ihr für Anwendungen aller Art, also in unserem Fall für einen VPN Server nutzen.

Zu dem vServer verbinden könnt ihr euch mit einem SSH Clienten wie zum Beispiel PuTTY unter Windows. Dabei tragt ihr wie auf dem Bild unten bei EURE_IPv4 die oben erwähnte externe IPv4 Adresse und bei EuerPort den oben erwähnten SSH Port ein. Mit einem Klick auf den Button „Open“ öffnet ihr die Verbindung und könnt euch als Benutzer „root“ mit dem bei der Bestellung gewählten Passwort einloggen.

lowendspirit_putty_login-min

Wenn ihr euch eingeloggt habt sollte es ungefähr so aussehen:

lowendspirit_putty_login2-min

Um euren neuen vServer auf den aktuellen Stand zu bringen gebt ihr folgende Befehle ein:

apt-get update

apt-get upgrade -y

Danach kommen wir auch schon zu der Installation des OpenVPN Servers. Dies machen wir über ein Script, welches von einem anderen Lowendspirit Kunden und auch Lowendspirit Forenmoderator’s geschrieben wurde. Dieses ist hier auf github zu finden.

Wir downloaden und starten das Script mit folgendem Befehl:

wget https://git.io/vpn -O openvpn-install.sh --no-check-certificate && bash openvpn-install.sh

Der Installationsprozess sollte jetzt starten und wir sollten nach unserer IP Adresse gefragt werden. Hierbei ist die interne IP Adresse gemeint, welche schon automatisch eingetragen wurde. Wir müssen nur mit Enter bestätigen.

Als nächstes werden wir nach einem Port gefragt, welchen OpenVPN nutzen soll. Dies ist sehr wichtig, da wir ja nur 20 Ports zur Verfügung haben. Ihr könnt am besten euren SSH Port + 1 nutzen. Das heißt, wenn bei euch der SSH Port zum Beispiel 1400 lautet, dann könnt ihr hier 1401 angeben.

Der nächste Einstellungspunkt sind die DNS Server. Dort könnt ihr die Voreinstellung (1) beibehalten und mit Enter fortfahren.

Danach werden wir noch nach einem Namen gefragt, wie unser Client genannt werden soll. Ich nenne ihn in meinem Fall „RU01“. Ihr könnt jeden beliebigen Namen wählen.

Jetzt müsst ihr noch 2 mal bestätigen, damit die Installation fortfährt und dann hoffentlich kurz danach beendet ist.

Irgendwann werdet ihr dann noch einmal kurz nach eurer externen IP Adresse gefragt, die ihr wie ganz oben beschrieben bereits herausgefunden habt. Diese tragt ihr ein und bestätigt mit Enter. Die externe IP Adresse ist dieselbe, wie die Adresse, über welche ihr euch mit PuTTY verbunden habt.

Jetzt ist der VPN Server vollständig eingerichtet und wir müssen nur noch die generierte Datei mir der Endung .ovpn auf euren PC herunterladen. Dazu benötigt ihr ein Programm wie z.b. Filezilla, um euch über SFTP verbinden zu können. Folgende Verbindungseinstellungen müsst ihr in Filezila wählen:

Server: sftp://EureExterneIPv4Adresse

Benutzername: root

Passwort: EuerRootPassword_wie_bei_Putty

Port: EuerSSHPort_wie_bei_Putty

Wenn ihr euch verbunden habt, solltet ihr auch schon eine Datei mit der Endung .ovpn sehen. Diese müsst ihr bei euch am PC in den Ordner C:\Program Files\OpenVPN\config kopieren. Dazu müsst ihr sie erst auf z.b. den Desktop downloaden und dann in C:\Program Files\OpenVPN\config verschieben. Wenn dieser Ordner bei euch noch nicht existiert müsst ihr noch OpenVPN auf eurem PC installieren. Hier findet ihr die aktuellsten Installer: https://openvpn.net/index.php/open-source/downloads.html

Wenn ihr jetzt OpenVPN startet solltet ihr unten rechts auf eurem Desktop ein neues Icon entdecken, bei welchem ihr nach einem Rechtsklick auf Verbinden klicken könnt. Auf einer Webseite wie https://www.wieistmeineip.de/ könnt ihr überprüfen, ob sich eure IP Adresse geändert hat:

lowendspirit_wieistmeineip-min

 

Fertig

Jetzt könnt ihr auch auf Webseite zugreifen, welche in eurem Land nicht verfügbar sind, oder eure IP Adresse und euer Herkunftsland für fremde Webseiten unkenntlich machen. Beachten solltet ihr jedoch, dass Behörden sich an Lowendspirit wenden können, um eure echte IP Adresse herauszufinden. Das heißt, auch mit solch einer VPN solltet ihr aufpassen, wie ihr euch in der großen Welt des Internets verhaltet.

Viel Spaß!


Erstellt am: 30. Juli 2016

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