Google will mit künstlicher Intelligenz unersetzlich werden

Alle Jahre wieder lädt Google zu Entwicklerkonferenz I/O nach San Francisco. Bei der heurigen Auflage im Shoreline Theater in Mountain View mit über 7000 Zusehern waren alle Zeichen auf künstlicher Intelligenz. Strategisch wohl kalkuliert beginnt das Thema bereits auf der Bühne aktiv mitzuspielen – die Soundmaschine wird von künstlicher Intelligenz unterstützt. Generell soll der Google Assistant eine größere Rolle spielen. Am liebsten im Leben von uns allen. So hätte das zumindest Google gerne.

Weg vom Maschinen-Feeling hin zum „Menschlichen“

Google hat Spaß daran, die Zukunft zu gestalten und Neues zu entwickeln: „Es ist aufregend, neue Technologien weiterzuentwickeln, und es bringt uns dazu, mehr darüber zu reflektieren“, so Google-Chef Sundar Pichai beim Event. Er ist der Meinung, dass künstliche Intelligenz heute viele unserer Probleme löst. Was meinst du dazu? Wie auch immer: Google haucht seinem elektronischen Assistenten noch mehr Leben ein. Es soll sich ja alles möglichst echt und nicht nach Maschine anfühlen bzw. anhören. Also gibt es ab sofort 6 neue Stimmen. Aber nicht einfach nur von irgendwem. Sogar John Legend, man kennt ihn beispielsweise für seine Hits, ist mit von der Partie und leiht Google seine Stimme. Schön, denn der Google Assistant will ab sofort Gespräche führen. So richtig. Mit Sinn und Inhalt. Weil er den Kontext der Gespräche besser versteht.

Terminvereinbarungen via Google Assistant

Aber nur Gespräche führen mit, ja, einer Maschine? Löst deine Probleme auch nicht wirklich. Klar, das weiß auch Google und hat sich natürlich einiges Sinnvolles für den Assistant bzw. dessen intelligente Sprachsoftware „Google Duplex“ ausgedacht. Wenn du dringend zum Friseur musst, ruft der Google Assistant den Stylisten deiner Wahl schnell mal an und vereinbart einen Termin. Das Gleiche funktioniert natürlich auch im Autohaus, im Restaurant … Angeblich sind sogar Antworten auf einfache Rückfragen möglich, so Google. Wie das im echten Leben dann funktioniert, mal schauen. Das Ganze soll ab Sommer getestet werden.

Google weiß nahezu alles – auch über dich?

Google weiß, was der Nutzer will. Es hat ja wahrscheinlich auch ausreichend Daten über uns alle gesammelt. Es möchte unersetzlich für uns sein. So bindet der Assistant via Kamera & Co auch immer mehr Informationen in unseren Alltag ein. Blendet dir beispielsweise ganze Karten ein, wenn du nur einen Ort suchst. Du passierst ein Restaurant? Google liefert dir gleich die neuesten Bewertungen. Du schaust ins Schaufenster einer Boutique? Google weiß ganz genau, was die tollen High Heels kosten. Und verrät es dir natürlich gleich. Google Maps schlägt dir auch alles Mögliche vor, was dir im Umkreis deines Standortes gefallen könnte. Auf Basis deiner Vorlieben, versteht sich. Man möchte ja nicht im falschen Pub landen. Ach ja, und wenn du dein Smartphone auf ein Konzertplakat richtest, bringt dir Youtube gleich mal den passenden Sound. Ebenfalls auf Grundlage deines Verhaltens bekommst du von Google maßgeschneiderte News präsentiert, die dich besonders interessieren. Diese ganzen Tools haben sogar Vorteile für dein Smartphone: Denn das neue mobile Betriebssystem Android P verlängert die Akku-Laufzeit vereinfacht und die Navigation. Alles nur durch die künstliche Intelligenz.

AI auch fürs Smartphone

Thema Smartphone. Das mischt sich künftig sogar als Gesundheitsapostel in dein Leben ein. Denn Google und auch andere Silicon Valley-Konzerne wollen, dass es ihren Nutzern gut geht. Android P verfügt über ein Programm, dass sich dein digitales Verhalten ganz genau ansieht und dir jede Menge schlechtes Gewissen machen kann. Wenn dein Lifestyle zu wünschen lässt – es listet dir auf, wie lange du online bist und wann, wie viele Stunden du mit Apps verbringst etc. Youtube geht noch einen Schritt weiter und sagt dir gar, dass du „mal abschalten sollst“. Und du kannst dir selbst Online-Deadlines festlegen. Damit dich nichts von deinem pünktlichen Schönheitsschlaf abhält verwandelt der Google Assistant den Bildschirm deines Smartphones zur Schlafenszeit dann in eine Ruheoase in Schwarz-Weiß.

Diese Auszüge aus den Google-Plänen sind natürlich bei weitem nicht alles, was zukünftig in Sachen künstlicher Intelligenz geplant ist. Was die Zukunft mit dem Google Assistent alles für uns bereithält – wir werden sehen. Aber unersetzlich wird er trotz allem hoffentlich niemals werden. Schöne neue Welt …

Quelle: Handelsblatt, Süddeutsche


Erstellt am: 29. Mai 2018

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